Wie geht es Ihnen – denken Sie, wenn es um Naturfotografie geht, auch gleich in ganz großen Maßstäben? An Foto-Safaris durch die Wildnis Afrikas, an Aufnahmen atemberaubender Fjord-Landschaften oder an Fotos von einsamen karibischen Traumstränden? Solche Aufnahmen sind ohne Frage grandios! Schöne und spannende Naturfotos lassen sich aber auch in unserer unmittelbaren Umgebung aufnehmen, sodass weite Wege kein Muss sind. Möchten auch Sie die heimische Natur einmal auf ganz neue Art und Weise mit der Kamera entdecken? Dann haben wir ein paar Inspirationen in Sachen Naturfotografie für Sie!
Naturfotografie im eigenen Garten
Das Gute kann so nah liegen – mitunter sogar im eigenen Garten. Zwar ist ein solcher jetzt nicht unbedingt als Wildnis zu bezeichnen, da er von seinem Besitzer in der Regel doch sehr bewusst angelegt, gepflegt und genutzt wird. Ein Hauch von Wildnis kann sich aber in fast jeden Garten einschleichen: Denken Sie beispielsweise an die unzähligen Insekten, die sich nicht an Grundstücksgrenzen halten und Ihren Garten ganz automatisch bevölkern – erst recht, wenn dieser naturnah angelegt ist. Makroaufnahmen von Insekten sind ungemein interessant: Im Alltag sehen wir die kleinen Krabbler und Flieger häufig nur aus der Ferne, oft erst aus der Nähe mithilfe der Naturfotografie betrachtet, können wir Erstaunliches und mitunter auch Wunderschönes entdecken. Legen Sie sich einfach einmal auf die Lauer – vielleicht vor einem Blumenbeet, das ganz unvermeidlich unterschiedlichste Insekten anlockt.
Auch Hobbyfotografen mit ornithologischem Interesse könnten im eigenen Garten auf ihre Kosten kommen. Vögel sind in Gärten das ganze Jahr zu Gast – im Winter natürlich besonders gerne, wenn es eine verlockende und sichere Futterstelle gibt. Vielleicht lässt sich zufällig sogar das eine oder andere interessante Säugetier im Garten entdecken: etwa ein Eichhörnchen, das sich an Ihrem Nussbaum bedient, ein Kaninchen, das am Rasen mümmelt, oder ein Igel, der in Ihrem Garten nach leckeren Würmern Ausschau hält. Gehen Sie also ruhig auch einmal zu ungewohnter Stunde in Ihren Garten, verhalten Sie sich ruhig und zurückhaltend und Sie werden überrascht sein, von welch unterschiedlichen Gästen Sie Besuch erhalten!
Naturfotografie bedeutet natürlich nicht zwingend, dass Tiere die einzigen Motive sein müssen. Auch die Flora hat viel zu bieten. Fotografieren Sie doch einmal den morgendlichen Tau auf Ihren Tulpen, die Blüten Ihres Kirschbaums oder im Winter die mit kleinen Eiszapfen geschmückten Äste Ihres Lieblingsbaumes. Wechseln Sie dabei ruhig auch einmal die Perspektive und gehen Sie wortwörtlich vor der schönen Natur in Ihrem Garten auf die Knie!
Naturfotografie in der freien Natur
Sie haben keinen Garten oder Ihr eigener Garten ist Ihnen zu langweilig bzw. fotografisch schon sehr gut dokumentiert? Kein Ding! In jeder Region Deutschlands lassen sich sicherlich Ausflugsziele in der Natur finden, die sich mit relativ wenig Aufwand besuchen lassen. Bei einem solchen Ausflug in die Natur die Kamera mitzunehmen, versteht sich für viele Hobbyfotografen wie von selbst.
Damit es beim Fotografieren in der Natur allerdings keinen Ärger und keine Schäden gibt, ist es naheliegend, dass es sich bei Ihrer Destination um ein Stück Natur handeln muss, das Sie auch wirklich betreten dürfen, und es keine Gesetze, Vorschriften oder ähnliche gute Gründe geben darf, die das Fotografieren und damit verbundene Vorhaben am jeweiligen Ort untersagen bzw. vereiteln. Im Zweifelsfall holen Sie also besser, bevor es mit der Naturfotografie losgeht, entsprechende Erkundigungen und ggf. auch Zusagen bei Verantwortlichen wie etwa Jägern, etwaigen Eigentümern, Gemeinden, Ämtern etc. ein. Vielleicht klären Sie dabei auch gleich, ob Sie ein Tarnzelt verwenden dürfen: Ein solches könnte sich lohnen, wenn Sie scheue Tiere vor die Kamera kriegen möchten, ist aber sicherlich nicht überall gerne gesehen bzw. erlaubt.
Ist soweit alles geregelt, wählen Sie idealerweise auch den Zeitpunkt für Ihren Fotoausflug gut: Denken Sie bei Landschaftsaufnahmen daran, dass zu unterschiedlichen Tageszeiten unterschiedliche Lichtverhältnisse vorherrschen. Legen Sie es auf Tierfotos an, sollten Sie sich zudem eventuell ein wenig mit den Lebensgewohnheiten der jeweiligen Spezies auseinandersetzen: Manche Tiere begegnen Ihnen nur zu bestimmten Tageszeiten. Stören, beeinträchtigen etc. dürfen Sie die Tiere natürlich auch nicht. Möchten Sie die menschenleere und friedliche Natur in Landschaftsaufnahmen dokumentieren, könnte sich übrigens die frühmorgendliche Naturfotografie lohnen: Beliebte Ausflugsziele sind dann in der Regel noch nicht überbevölkert.
Darüber hinaus gilt auch bei der Naturfotografie in der mehr oder weniger wirklich freien Natur das, was schon oben in Sachen Gartenfotografie zur Sprache kam: Halten Sie unbedingt auch nach den kleinen Dingen Ausschau, welche unsere heimische Natur so schön machen. In waldigen Gebieten, an Seen und an anderen Orten werden Sie dabei auf ganz andere Motive stoßen als in Ihrem Garten, was natürlich viel Abwechslung verspricht!
Verantwortungsbewusstes Fotografieren
Ohne Frage ist auch in Sachen Naturfotografie – sowohl im eigenen Garten als auch in der freien Natur – möglicherweise nicht alles erlaubt oder aber sinnvoll, was potenziell möglich wäre. Wer beispielsweise für ein tolles Naturfoto über eine Wiese mit seltenen Blumen stapft und selbigen dabei den Garaus macht, handelt mehr als unreflektiert – ggf. sogar gegen Gesetze. Bei verantwortungsvoller Naturfotografie geht es nicht darum, tolle Fotos um jeden Preis zu erhalten. Wirkliche Freude bereiten Naturfotos nur dann, wenn sie nicht auf Kosten der Natur aufgenommen wurden und über das eigentliche Motiv hinweg die Wertschätzung der Natur in ihrer Gänze und Vielfalt zum Ausdruck bringen. Halten also auch Sie sich bei der Naturfotografie an alle Gesetze und Vorschriften und handeln Sie auch darüber hinaus immer reflektiert: Nur so bewahren Sie das, was Sie schätzen! Wer nach dem Grundsatz wirkt, kein Tier, keine Pflanze und keine anderen Menschen durch seine Fotografie zu stören oder zu beeinträchtigen, macht dabei sicherlich schon einiges richtig. Es ist aber dennoch sinnvoll, weitere Erkundigungen einzuholen, wie ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur möglich und was bei der Naturfotografie erlaubt ist und was nicht: Schließlich weiß man nicht immer auf Anhieb, welche Handlungen, wen oder was beeinträchtigen könnten.